Vier gute Saiten – ein gelungener Konzertabend in Gollmitz

Vor rund zwei Wochen durften wir im Rahmen unseres Konzert-Sommers in der Gollmitzer Dorfkirche die Band „4 Guten Saiten“ aus Cottbus begrüßen. In altbewährter Besetzung begeisterten die vier Musiker erneut das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm, persönlichen Geschichten und viel musikalischer Leidenschaft. Unser Vereinskollege Hans Fischer hat den Abend in einer stimmungsvollen Rückschau zusammengefasst:


Rückblick auf das zweite Konzert in der Gollmitzer Dorfkirche

“Das zweite Konzert in der diesjährigen Konzertreihe spielten die ‚4 Guten Saiten‘ aus Cottbus – wieder in gewohnter Besetzung:

Von links:

Sven 
(Banjo, Gitarre, Flöte, Kazoo, Gesang)

Harald
(Gitarre, Banjo, Gesang, Technik, Web)

Jürgen
(Mandoline, Bass, Gitarre, Mundharmonika, Ukulele, Flöte, Gesang etc.)

Günter 
(Bass, Percussion, Kazoo, Gesang)

Das Programm brachte 12 Titel vor und 12 Titel nach der Pause, wobei die Pause mit einem Lied eingeleitet wurde, das mit deutschem Text (Morgenlicht leuchtet) Eingang ins Evangelische Gesangbuch gefunden hat. Bekannt geworden ist dieses alte gälische Volkslied allerdings durch Cat Stevens (Morning has broken), der es in einem Album 1971 veröffentlichte. Heute ist dieses Lied in etwa zwei Dutzend deutschen  Lieder-büchern enthalten – den deutschen Text im Gesangbuch verdanken wir dabei Jürgen Henkys, der Ende der 50er Jahre einem Ruf seiner Kirche folgend in den Osten Deutschlands übersiedelte und seinen Pfarrdienst als Prädikant im benachbarten Groß Mehßow (Luftlinie weniger als 5 km von Gollmitz in Richtung Nordwest gelegen) antrat. 1990 schuf Henkys den Text, den die Konzertbesucher, begleitet von den vier Musikern, beim Konzert sangen.

Das Pfarrhaus in Groß Mehßow hat einen freien Blick über die Felder nach Osten – da liegen folgende Verse wirklich nahe:

Morgenlicht leuchtet, rein wie am Anfang.

Frühlied der Amsel, Schöpferlob klingt.

Dank für die Lieder, Dank für den Morgen,

Dank für das Wort, dem beides entspringt.

Das Programm startete mit Titeln, die englischsprachiger Folkmusik zuzurechnen sind, aber oft mit deutschen Texten gesungen wurden. Die deutschen Nachdichtungen stammen dabei nicht selten von Bandmitglied Sven, der mit einprägsamer Gesangsstimme bei Liedern wie ‚Sally Gardens‘ dafür sorgt, dass nicht nur sein Flötensolo im Gedächtnis bleibt. Die Zuhörer konnten sich aber auch über die Interpretation eines Meilensteins der Musikgeschichte freuen – ‚Let it Be‘ hatten die Beatles bereits 1969 aufgenommen: Immer wieder schön zu hören.

Mittendrin gab’s die gewohnte Pause mit Wasser und Wein. Der Veranstalter (Gemeindekirchenrat in bewährter Kooperation mit dem Gollmitzer Dorf- und Feuerwehrverein) musste eilig noch mehr Gläser ranschaffen, denn alle Erwartungen zur Publikumsresonanz wurden übertroffen. Mit über 90 Gästen war die Kirche gut gefüllt.

Der zweite Konzertteil startete mit Westernhagens ‚Wieder hier‘ – dessen Refrain mit

‚Und dann bin ich mir sicher/Wieder zuhause zu sein‘ endet. Das könnte auch für den erneuten Auftritt der 4 Guten Saiten in Gollmitz stehen, die beginnend mit 2019 nun schon zum 6. Mal bei uns aufgetreten sind und sich nach eigener Aussage inzwischen hier auch zuhause fühlen.

Songs von den Puhdys (Wenn ein Mensch lebt) und von Renft (Liebeslied) bestimmten den zweiten Teil ebenso wie ‚Sweet Virginia‘ von den Stones oder ‚Far Far Away‘ der britischen Band Slade aus dem Jahr 1974.

Lokales durfte auch nicht fehlen – mit ‚Nach Haus‘ von Gerhard Gundermann kam ein Song zu Gehör, der in Zusammenarbeit mit den Silly-Musikern Barton und Hassbecker Anfang der 90er Jahre entstanden war.

Zum Abschluss erklang mit ‚Gute Nacht Freunde‘ von Reinhard Mey wieder ein Lied aus den 70er Jahren – immer ein guter und versöhnlicher Schlusspunkt.

Und natürlich hoffen die Gollmitzer, dass die ‚4 Guten Saiten‘ auch im kommenden August wieder nach Hause finden.”

Text: Hans Fischer